Georg Büchner/Tom Waits/Kathleen Brennan
WOYZECK
Premiere am 7.6.2024
Sächsische Staatsoper Dresden, Semper Zwei
Musikalische Leitung: Franz Brochhagen
Inszenierung: Manfred Weiß
Bühnenbild: Timo Dentler, Okarina Peter
Choreographie: Natalie Holtom
Dramaturgie: Anne Gerber
Dinah: Jennifer Porto
Sam: Martin Gerke
Trio: Carolina Ulrich, Timothy Oliver, N.N.
Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden
In ihrem schönen weißen Häuschen führen Sam und Dinah das Leben einer Vorzeigefamilie: der Vater erfolgreicher Geschäftsmann, die Mutter eine umsichtige Hausfrau, der Sohn musisch begabt – ein Bild wie aus der Fernsehwerbung, untermalt von den swingenden Rhythmen eines Jazz-Trios, das das Leben und Lieben in der Vorstadt preist. Doch hinter der paradiesischen
Kulisse haben sich Sam und Dinah nichts mehr zu sagen. Er flüchtet vor ihr in den Job und zu seinem Handballverein, sie liegt beim Psychologen auf der Couch und sieht sich die Südseeschnulze »Trouble in Tahiti« an – allein.
Das angekündigte ernsthafte Gespräch am Abend läuft ins Nichts, stattdessen füllt das Paar bei einem gemeinsamen Kinobesuch die leeren Stunden aus: noch einmal »Trouble in Tahiti«.
Der Komponist der »West Side Story« unternahm mit dem Ein-
Akter »Trouble in Tahiti« seinen ersten Schritt hin zu einer originär amerikanischen Oper, die zwar noch in der Musical Comedy des Broadway verwurzelt ist, aber in ihrer musikalischen Komplexität darüber hinausgeht und sich vielmehr an der Zeitoper Kurt Weills orientiert. 1952 uraufgeführt, wirft »Trouble in Tahiti« einen so satirischen wie sezierenden Blick auf den Alltag
einer amerikanischen Durchschnittsfamilie, die auch im 21. Jahrhundert und jenseits des »Großen Teichs« ihre Ebenbilder findet.
Anne Gerber
Musikalische Leitung: Peter Tilling
Szenische Einrichtung: Manfred Weiß, Jan Seeger, Arne Walther, Okarina Peter, Anne Gerberr
Elsa / Lohengrin: Sarah Maria Sun
Chor Tenor: Georg Güldner
Chor Bariton: Raphael Hering
Chor Bass: Lukas Anton
Giuseppe-Sinopoli-Akademie der Sächsischen Staatskapelle Dresden
Lohengrin hat Elsa verlassen. Nicht etwa im Wagner’schen Pathos, da sie ihrer Neugier nicht widerstehen konnte und seinen Namen erfragt hat, sondern so banal wie vernichtend: In der Hochzeitsnacht wusste er nichts mit dem verträumt-naiven Mädchen anzufangen. Schon ist er verschwunden. Zurück bleibt ein weißes Daunenkissen als höhnisches Abbild des Schwanenritters und eine bis zur Schizophrenie erschütterte junge Frau, die vergeblich versucht, das Trauma jener Nacht zu verarbeiten.
Nicht Wagners Heldendrama stand Pate für die 50-minütige Kammeroper, die der sizilianische Avantgarde-Komponist Salvatore Sciarrino 1982 für eine Sopranistin und 17 Musiker schrieb, sondern die kleine Erzählung aus der Sammlung »Moralités légendaires« des französischen Dichters Jules Laforgue vom Ende des 19. Jahrhunderts. Jenes feinnervige Psychogramm fasste Sciarrino in ein Klanggemälde aus Vokal-Artistik der Elsa, die sich über die Lautmalerei des Orchesters hebt. Fiebrige Erinnerungen und Visionen schütteln die Zurück gewiesene, während die Tonsplitter der Instrumente in ihre Seele schneiden. Am Ende steht keine kathartische Überhöhung aus Leid und Erlösung, sondern ein auswegloses Verstricken in Traumgebilden. Unverkennbar beeinflusst von den Erkenntnissen der Psychoanalyse, die zum Ende des 19. Jahrhunderts schon zum Greifen nah in der Luft hingen, entwickelte Sciarrino, einer der wichtigsten und meistgespielten zeitgenössischen Komponisten, einen (klang-)expressiven »Anti-Lohengrin«.
Anne Gerber
Komposition: Mike Svoboda Text und Regie: Manfred Weiß
Animation: Matthias Dänschel
Dramaturgie und Projektleitung: Johannes Fuchs
Beratung (Historische Bild- und Tondokumente): Christoph Wagner
Ensemble der Lucerne Festival Alumni Verlag Boosey & Hawkes Ein Auftragswerk des Lucerne Festival
Man spricht heute gerne vom Global Village, weil wir von Berlin bis Peking, von London bis Lagos und von Moskau bis Milwaukee die gleichen Hamburger essen, derselben Musik lauschen und uns dieselben Filme anschauen. Vor hundert Jahren aber war das ganz anders! Wie vielstimmig die Welt damals tönte, zeigt uns der Posaunist und Komponist Mike Svoboda. Er folgt dem (fiktiven) Forschungsreisenden Professor Hoggins rund um den Globus und versetzt uns in längst vergangene Zeiten zurück: mit historischen Fotos und den Klängen alter Schellackplatten, die von den jungen Musikern der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI virtuos in unsere Gegenwart «übersetzt» werden – und doch ihre faszinierende Fremdheit bewahren. Eine musikalische Welt- und Zeitreise für Jung und Alt!
Johannes Fuchs
Uraufführung am 16.Oktober 2016
Sächsische Staatsoper Dresden, Semper Zwei
Komposition und Sound-Design: Ali N. Askin
Inszenierung: Manfred Weiß
Bühnenbild: Timo Dentler, Okarina Peter
Kostüme: Timo Dentler, Okarina Peter
Dramaturgie: Valeska Stern / Juliane Schunke
Hanna: Sarah Maria Sun
Lena: Karen Bandelow
Surbeck: Bernhard Hansky
Gerber: Erik Stockloßa
Klein-Gerber: Matthias Schlung
Mitglieder des Solistenensembles der Semperoper Dresden
Projektorchester
Sommer im Freibad: Gerber steht auf Hanna. Hanna scheint nicht abgeneigt. Was Surbeck dazu sagt? Das weiß der selbst noch nicht so genau. Gerbers kleiner Bruder wird erst gar nicht informiert – der kapiert sowieso nichts. Aber dann steht Hanna plötzlich auf Moser. Und Surbeck hat wieder einmal den Kürzeren gezogen. Klein Gerber dagegen scheint doch etwas zu kapieren: nämlich, dass es nicht nur Hanna, sondern auch noch Lena gibt.
Das Schauspiel »the killer in me is the killer in you my love« des damals 26-jährigen Schweizers Andri Beyeler war 2002 bei den zweiten Autorentheatertagen des Thalia Theaters Hamburg der Überraschungserfolg. »Dem Autor gelingt es, der Sprachlosigkeit der Jugendlichen Worte zu geben, indem er ein und dieselben Vorgänge aus unterschiedlichen Perspektiven seiner fünf Figuren erzählt«, begründete noch zwei Jahre später die Jury des Deutschen Jugendtheaterpreises eine erneute Auszeichnung. Die erste Zigarette, die erste Freundin, die ersten Rivalitäten: Augenscheinlich belanglose Ereignisse rund um einen Freibad-Sommer schildert Beyeler in artifiziell rhythmisierter Sprechweise und gibt ihnen damit die Bedeutung, die sie im Leben der Jugendlichen tatsächlich haben. Für die Eröffnung der Spielstätte Semper Zwei fasst Komponist Ali N. Askin die mitreißende Sprache Beyelers in heutige Töne – und sorgt durch seine Erfahrung in Stilen wie Rock, Jazz, Funk sowie die Beschäftigung mit elektronischem und elektroakustischem Instrumentarium für einige Überraschungen.
Valeska Stern
Eine »Opernfantasie in über 100 dramatischen, komischen, fantastischen Posen« benannte der bedeutende, aus Chemnitz stammende Komponist Friedrich Goldmann (1941 bis 2009) seine einzige, 1977 uraufgeführte Kammeroper »R. Hot bzw. Die Hitze« nach J. M. R. Lenz' Drama »Der Engländer«. Von brennender Leidenschaft übermannt ist der Engländer Robert Hot, der im Kriegsdienst in Italien aus Liebe zur Prinzessin Armida von Carignan desertiert und zum Tode verurteilt wird. Die Prinzessin lässt ihn begnadigen und Hots Vater befreit ihn, um ihn zurück nach England und zur Vernunft zu bringen – ausge- rechnet mit der Behauptung, Armida heirate einen anderen. Eine elektronische Orgel und außergewöhnliches Schlagwerk begleiten mit fiebrig drängendem Sound den jungen Mann in seinem radikalen und stürmischen Aufbegehren gegen die ihn erdrückenden Autoritäten.
Musikalische Leitung: Max Renne
Inszenierung: Manfred Weiß
Bühnenbild & Kostüme: Okarina Peter und Timo Dentler
Giuseppe-Sinopoli-Akademie der Staatskapelle Dresden
Musikalische Leitung: Tim Allhoff
Inszenierung: Manfred Weiß
Bühne und Kostüme: Timo Dentler, Okarina Peter
Choreographie: Natalie Holtom
Musikalische Koordination und Einstudierung: Eberhard Schneider
Licht: Kai Luczak
Dramaturgie: Marlene Hahn, Barbara Bily
Blues: Jake Elwood – Andy Kuntz
Elwood Blues: Florian Innerebner
Cab Calloway / Rev. Cleophus Brown: Stephen Shivers
Curt: Christopher Busietta
Ray Charles / Rev. Theosophus Morris: David Bruce Whitley
Dolly / 2. Pinguin-Schwester: Lea Sophie Salfeld
Der Pinguin / Mystery Woman: Kerstin Descher
Aretha / 1. Pinguin-Schwester: Peti van der Velde
Peggy Sue: Anne Römeth
Peggy Lee: Veronika Hörmann
Nazi-Führer: Arno Friedrich
Cop I: Sebastian Baumgart
Cop II: Matthias Ubert
Thomas erkennt Dinge, die andere nicht sehen. Er sieht tropische Fische in den Grachten und wie schön Elisa mit dem Bein aus Leder ist. Er kann zu der Musik von Beethoven schweben, und er fühlt die Magie von Frau Van Amersfoort, die ihren Mann im Widerstand verloren hat. Thomas sieht sogar den Herrn Jesus, der ihm anbietet, ihn einfach nur Jesus zu nennen. Aber helfen kann ihm Jesus anscheinend trotzdem nicht. Wenn Thomas' bigotter Vater zuschlägt, dann schluchzen die Engel im Himmel und die ganze Welt steht still vor Entsetzen. Doch Thomas hat ein Ziel: Er will glücklich werden. Und deshalb muss er sehr mutig sein. Er beginnt, dem Vater alle Plagen Ägyptens zu bereiten – und plötzlich bekommt er dabei Hilfe.
Das Buch von allen Dingen von Guus Kuijer ist selbst so ein kleines Wunder, weil es einen verschluckt in eine strenge graue Welt, die traurig ist, aber nicht ohne Hoffnung. Ein Buch, das einen weinen lässt und lachen, das respektlos ist, aber voller Poesie. Das einen irgendwann entlässt mit dem Gefühl, dass es geht, das mit dem Glücklichwerden. 1000 und 1 Buch
Es braucht schon einen großen Autor wie Guus Kuijer, um eine Geschichte über häusliche Gewalt, über den Glauben an Gott, über die Angst und das Wachsen von Mut zu schreiben, ohne pathetisch zu werden. Für seine unverwechselbare Mischung aus Warmherzigkeit, leisem Humor und einem Quantum an Respektlosigkeit muss man Guus Kuijer und seine Bücher einfach lieben. Süddeutsche Zeitung
Musikalische Leitung: Ekkehard Klemm
Inszenierung: Manfred Weiß
Bühnenbild & Kostüme: Okarina Peter, Timo Dentler
Dramaturgie: Anne Gerber
Der König: Peter Lobert
Die Königin: Christiane Hossfeld
Der Prinz: Mert Süngü
Der Kanzler: Evan Hughes
Der Minister: Gerald Hupach
Die Amme: Andrea Ihle
Eine fremde Prinzessin: Emily Dorn
Staatskapelle Dresden
Sinfoniechor Dresden:
König und Königin sind schon alt, und der Prinz ist immer noch ohne Braut. Da taucht in einer Gewitternacht ein Mädchen in regennassen und verschmutzten Kleidern auf und behauptet, eine Prinzessin zu sein. Der Prinz verliebt sich sofort – doch wenn die Fremde nun keine Prinzessin ist? Man muss sie auf die Probe stellen, und wie ginge dies besser, als eine Erbse zwischen die Matratzen ihres Bettes zu legen. Eine echte Prinzessin würde das natürlich spüren ... Der Komponist Ernst Toch erhielt 1927 den Auftrag, eine Kurzoper für die Deutschen Kammermusiktage Baden-Baden zu schreiben, die damals das Zentrum zeitgenössischer Musik waren. Allein, es fehlte an einer zündenden Idee für das Libretto. Der Legende nach griff Benno Elkan, ein mit Toch befreundeter Bildhauer, wahllos ins Bücherregal und erwischte einen Band mit Märchen von Hans-Christian Andersen. Durch diesen Zufall entstand eine der musikalisch interessantesten Märchenopern des 20. Jahrhunderts, mit dem von Elkan verfassten Libretto, das mit expressionistischmarkantem Text und scharfsinnigem Witz ein anspruchsvolles Vergnügen für Jung und Alt ist. Uraufgeführt wurde das Werk 1927, im gleichen Jahr wie Paul Hindemiths «Hin und zurück», Darius Milhauds «Entführung der Europa» sowie Kurt Weills/Bertolt Brechts «Mahagonny».
Musikalische Leitung: Ekkehard Klemm
Inszenierung: Manfred Weiß
Bühnenbild: Arne Walther
Kostüme: Nina Reichmann
Dramaturgie: Anne Gerber
Frau Becker: Evan Hughes
Frau Pachulke: Christiane
Hossfeld
Renée, ihre Tochter: Jennifer Riedel
Ping, Maler: N.N
Lothar Witzlaw, Dichter: Julian Arsenault
Mario, Maler: N.N
Stilblüte, Chefredakteur der Nachtausgabe: Tom Martinsen Kommissar: Sebastian Wartig
Wachtmeister – Karl-Heinz Koch
Sächsische Staatskapelle Dresden
Musikalische Leitung: Ekkehard Klemm
Inszenierung: Manfred Weiß
Bühnenbild und Kostüme: Kattrin Michel / Jee Hyun Kim
Licht: Marco Dietzel
Dramaturgie: Anne Gerber
Prinzessin: Emily Duncan-Brown
Glückskind: Julia Mintzer
König: Hans-Jörn Weber
Teufel: Julian Arsenault
Fährmann/ Dümmlicher Räuber: Timothy Oliver
Anführer der Räuber: Pavol Kubán
Teufels Großmutter: Masashi Mori
Langsamer Räuber: Michael Kranebitter
»Sitzt nicht nur rum. Macht was. Glaubt an mich. Glaubt an euch. Glaubt an irgendwas!« Es scheint ganz einfach, ein Glückskind zu sein, wenn man sich nur auf seine Fähigkeiten verlässt. So jedenfalls läuft das Glückskind in Stefan Johannes Hankes Stück »Der Teufel mit den drei goldenen Haaren« nach dem gleichnamigen Märchen von den Gebrüdern Grimm durch das Leben. Mit unerschütterlichem Selbstvertrauen und Optimismus entrinnt es kinderleicht den tödlichen Intrigen des Königs und kommt selbst aus Teufels Küche unversehrt wieder hinaus, um am Ende das kranke Land zu heilen und – wie sollte es anders sein? – die schöne Prinzessin zur Frau zu nehmen. Die Kinderoper, die der Komponist Stefan Johannes Hanke 2012 im Auftrag der Staatsoper Hannover schuf, strotzt musikalisch vor Übermut des Glückskindes, findet aber auch ironische und düstere Tüne. »Der Teufel mit den drei goldenen Haaren« zieht seit der Uraufführung das kleine und das große Publikum immer wieder in seinen Märchenbann.
Anne Gerber
Regie: Marcelo Cardoso Gama
Pantomime und Movements: Damir Dantes
Kostüme: Nina Ball
Lichtgestaltung: Marc Hostettler
Dramaturgie: Johannes Fuchs
Gesang: Anne-May Krüger / Amber Opheim
Ensemble: Sonus Brass
Trompete: Stefan Dünser und Attila Krako
Horn: Andreas Schuchter
Posaune: Wolfgang Bilgeri
Tuba: Harald Schele
Er hat nur eine Waffe: seine Trompete. Damit zwingt er Gauner in die Knie und vertreibt miese Typen, die nette Leute angreifen. Und damit spielt er hinreissende Soli, bei denen wunderschöne Mädchen ihr Herz verlieren. Ja, es gibt noch Helden, denn es gibt ihn: Robin Hood. Wahrscheinlich ist er ein Ur-Ur-Ur-und-noch-ein-paar-Ur-Enkel des Robin Hood, den wir aus Büchern, Filmen und Videospielen kennen. Vielleicht ist er aber auch nur ein junger Mann, der nicht gleich weg rennt, wenn's brenzlig wird, und Leuten hilft, wenn sie ungerecht behandelt werden.
Gerissene Gangster und selbstherrliche Sheriffs bestimmen das Leben in der kleinen Stadt am Rande eines grossen Sees, in der Robin lebt. Da hat es ein hübsches Geschöpf wie die junge Mariann nicht leicht, denn der eingebildete Sheriff bildet sich ein, dass sie ihn liebt. Doch als Mariann eines Tages Robin begegnet, ist der hin und weg, ihm verschlägt es glatt die Sprache. Zum Glück ist Mariann nicht so schüchtern und kann Robin klar machen, dass sie ihn richtig cool findet. Doch der Sheriff lässt die schlagfertige Schöne kurzerhand von seinen Männern entführen. Schafft es der selbstlose Held, seine Freundin wieder aus den Fängen der bösen Horde des Sheriffs zu befreien und dessen Tyrannei ein Ende zu setzen?
Mike Svoboda fügt Lieder des englischen Renaissancekomponisten John Dowland (mit neuen Liedtexten von Manfred Weiss) und seine eigene musiktheatralische Klangwelt zu einer neuen erzählerischen Einheit zusammen. Die fünf Blechbläser übernehmen dabei mit ihren Instrumenten, aber auch mit Sprache, Gesang und Gestik kleine Rollen, sei es als Einzelspieler oder als Chor: Sie sind zugleich Robin Hoods Weggefährten, die Bürger Nottinghams usw. - und agieren somit nicht nur als Begleiter von Mariann, einer Mezzosopranistin, sondern auch als ihre Gegenspieler.
Dieses Musiktheater für alle ab 8 Jahren ist ein Auftragswerk von LUCERNE FESTIVAL und wird im Sommer 2013 in der Reihe «Young» uraufgeführt. Das Sonus Brass Ensemble aus Vorarlberg, dem jungen Luzerner Publikum schon durch Rocky Roccoco bekannt, und die Mezzosopranistin Anne-May Krüger nehmen uns mit auf eine abenteuerliche Reise ins revolutionäre England.
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Musikalische Leitung: Johannes Wulff-Woesten
Inszenierung: Valentina Simeonova
Bühnenbild und Kostüme: Lena Lukjanova
Licht: Jens Klotzsche
Kinderchoreinstudierung: Andreas Heinze
Dramaturgie: Manfred Weiß
Josofus (Prinz Bussel): Gala El Hadidi
Erste Schwester: Romy Petrick
Zweite Schwester: Emily Duncan-Brown
Dritte Schwester: Vlada Wilso
Vierte Schwester: Roxana Incontrera
Fünfte Schwester: Andrea Ihle
Sechste Schwester: Angela Liebold
Siebte Schwester: Julia Mintzer
Die Königin: Sabine Brohm
Der alte Mann: Tilmann Rönnebeck
Großer Mann mit Quasten: Peter Lobert
Die Bärfrau: Sofi Lorentzen
Erster Mann, Polizist, Lastwagenfahrer, Leibwächter: Peter Lobert
Zweiter Mann, Polizist, Lastwagenfahrer, Leibwächter: Tom Martinsen
Kinderchor der Sächsischen Staatsoper Dresden
Projektorchester
Warum heißt ein Junge Bussel, obwohl er eigentlich Josofus heißt? Und welcher Junge hat sieben Schwestern, die ihn auch noch Schussel, Fussel und Dussel nennen? Und wieso denkt Bussel, dass er ein Prinz und die Königin seine Mutter ist, obwohl er sie nur von Sammelbildern kennt? Was passiert, wenn im JA-Land jemand Nein sagt? Und freut sich die Königin, wenn Bussel ihr sich selbst zum Geburtstag schenkt? Die bekannte niederländische Autorin Joke van Leeuwen liefert mit ihrer einfühlsamen, skurrilen und hintersinnigen Geschichte über den kleinen Josefus, genannt Bussel, die Vorlage für diese Oper von Johannes Wulff-Woesten und Manfred Weiß als Auftragswerk der Jungen Szene der Semperoper Dresden. Mehrfach ausgezeichnet (u.a. mit dem «Luchs des Monats» der ZEIT) wird die Geschichte eines Jungen erzählt, der sich seinen Platz im Leben selbst sucht und seinen Träumen mit trotziger Entschlossenheit nachgeht. Auch Rückschläge und Enttäuschungen können ihn nicht aufhalten â€" ein Prinz muss nicht unbedingt königlicher Abstammung sein, der Glaube an sich selbst reicht manchmal aus.
Musikalische Leitung: Mihkel Kütson
Inszenierung: Manfred Weiß
Bühnenbild und Kostüme: Okarina Peter, Timo Dentler
Licht: Marco Dietzel
Dramaturgie: Nora Schmid
Der König: Hans-Joachim Ketelsen
Die Königin: Norma Nahoun
Der Narr: Alexander Hajek
Der Rebell: Mert Süngü
Erste Dame: Christiane Hossfeld
Zweite Dame: Angela Liebold
Dritte Dame: Elisabeth Wilke
Erster Revolutionär: Tom Martinsen
Zweiter Revolutionär: Scott Conner
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden
Die Ordnung im Königreich steht Kopf: Das Volk rebelliert, der König ist des Herrschens müde und tauscht mit dem Narren Krone und Kleider. Die Königin wiederum hat für ihren Mann nur noch Verachtung übrig und entflammt für einen hübschen Rebellen. Doch dieser interessiert sich weniger für die weiblichen Reize der Königin als für den Macht versprechenden Kronreif und schreckt vor nichts zurück. Unter tödlichen Gefahren fliehen das Herrscherpaar und der Narr aus dem Palast in den Wald. Hier, umgeben von den Schönheiten der Natur, findet der König inneren Frieden und erkennt sein wahres, geheimes Königreich. Der Narr krönt ihn erneut und spricht: «Verzeiht dies kleine Spiel und nehmt es nicht für mehr als es ist: Ein Märchen in den Tag hinein. Ein wenig Musik, Tanz und Gesang, und so viel zum Nachdenken.» Auch Ernst Kenek verstand sein «Geheimes Königreich» als ein «Märchen, welches das einfache Leben verherrlicht, die Hingabe an die Natur, die Freude an den kleinen Dingen und den Verzicht auf Ehrgeiz, Ruhm und Glanz». Als Komponist ging Kenek mit den Stilrichtungen des Jahrhunderts und hinterließ, als er 1991 mit 91 Jahren starb, ein vielfältiges OEuvre, das mehr als 240 Werke aller Genres umfasst. Im «Geheimen Königreich» schwelgte er «musikalisch gesehen in einem süßlich romantischen, eher vorwagnerschen Stil, ein wenig atonal gewürzt, Schubert nahekommend, dem Ideal meiner mittleren Phase», sagte der Komponist über sein im Winter 1926/27 entstandenes Bühnenwerk, zu dem er auch das Libretto schrieb.
Nora Schmid
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Musikalische Leitung: Ekkehard Klemm
Inszenierung: Manfred Weiß
Bühnenbild und Kostüme: Kattrin Michel
Licht: Jens Klotzsche
Dramaturgie: Stefan Ulrich
Cipolla: Markus Butter
Signora Angiolieri: Sabine Brohm
Die Mutter: Christel Lötzsch
Die Tochter: Karo Weber
Ein Bürger der Stadt: Simeon Esper
Der Bürgermeister: Gerald Hupach
Guiscardo: Allen Boxer
Mario: Christopher Kaplan
Projektchor:
Studierende der Hochschule für Musik
Carl Maria von Weber Dresden
Der Mut zahlte sich für Stephen Oliver aus, Thomas Manns bekannte Novelle «Mario und der Zauberer» als Vorlage zu nehmen, sich von ihr nicht «einschüchtern» zu lassen und daraus eine Oper zu machen, ohne Autor und Text musikalisch bebildernd hinterherzujagen. Der Engländer Stephen Oliver, einer der führenden Opernkomponisten seiner Zeit, verfasste mit «Mario und der Zauberer» ein dramatisch äußerst dicht gestaltetes Libretto und komponierte eine Musik dazu, die sich auf raffinierte Weise mit universellen Themen wie Täuschung, Verführung, Willensfreiheit und (kultureller) Prägung auseinandersetzt. Auf dem Sommerurlaub an der italienischen Küste lastet nicht nur klimatisch etwas unangenehm Drückendes: Eine ungute kulturelle Spannung zwischen Einheimischen und Gästen liegt in der Atmosphäre, die sich schließlich in Fremdenfeindlichkeit entlädt, als die kleine Tochter einer deutschen Mutter für einen kurzen Moment nackt am Strand zu sehen ist – der Eklat ist perfekt, die Entzweiung der Strandgäste in «Wir», die Italiener, und «Ihr», die Deutschen, ist offengelegt. Wiederum gemeinsam sitzt man dann allerdings in einem Boot, als der unheimliche Magier Cipolla während seiner Show sämtliche Gäste für sich einnimmt. Einen Schritt geht er jedoch zu weit, als er den Kellner Mario öffentlich vorführt, indem er dessen Gedanken an eine unerwiderte Liebe zu lesen meint und ihn zu einem Kuss verführt und ihn kurzzeitig glauben macht, er, der abstoßend hässliche Zauberer, sei die erträumte Geliebte … Mit der 1988 uraufgeführten Oper legte Oliver ein kammermusikalisch besetztes Werk vor, das seinen Sinn für szenische Musik verdeutlicht, die Rollen und wechselnden Atmosphären treffend charakterisiert und das mit seinen Mitteln die bestechende Parabel über die Manipulierbarkeit des Menschen zu Mitläufern durch dunkle Verführer darstellt.
Stefan Ulrich
Inszenierung: Manfred Weiß
Bühnenbild und Kostüme: Timo Dentler, Okarina Peter
Choreographie: Natalie Holtom
Kinderchoreinstudierung: Andreas Heinze
Dramaturgie: Juliane Votteler, Marlene Hahn, Dana Dopheide
Das Kultmusical Hair beschwört wie kein anderes das Lebensgefühl und die Träume einer ganzen Generation. Ursprünglich für eine kleine Bühne konzipiert, eroberte es 1968 den Broadway und wurde schließlich von Milos Forman kongenial verfilmt. Kaum ein anderes Musical bringt die Konflikte seiner Zeit so zum Ausdruck. "Make Love not War" hieß damals der Slogan des Aufbruchs der Blumenkinder und Hippies. Die langen Haare der Hippiegeneration galten dabei als Symbol des Protests gegen die autoritäre Gesellschaft. In Rockballaden erzählt Hair von Rassendiskriminierung, Vietnamkrieg, Drogenrausch und freier Liebe. Die Geschichte rankt sich um Claude, einen jungen Mann aus der Provinz, der zum Wehrdienst eingezogen wird. Kurz bevor Claude zum Kriegseinsatz nach Vietnam abkommandiert wird, trifft er auf eine Gruppe Hippies um deren Anführer Berger. Mit ihnen verbringt Claude die letzten Stunden. In Opposition zum skrupellosen Staatsapparat suchen die Hippies nach einem friedvollen Leben und protestieren gegen Krieg und Rassismus. Mit Blumen, Räucherstäbchen und Friedenspfeifen beschwören sie ein neues Zeitalter im Sternzeichen des Wassermanns.
Musikalische Leitung: Dirk Kaftan
Inszenierung: Manfred Weiß
Bühne und Kostüme: Timo Dentler, Okarina Peter
Licht: Henning Streck
Dramaturgie: Juliane Votteler / Marlene Hahn
Ritter Blaubart: Stephen Owen
Graf Nikolaus: Petar Naydenov
Werner, sein Sohn: Christopher Busietta
Judith, seine Tochter: Sally du Randt
Agnes, seine Tochter: Katharina von Bülow
Joshua: Mark Bowman-Hester
Der Pfarrer: Dong-Hwan Lee
Ratte: Gerhard Werlitz
Hinz: Petar Naydenov
Ritter Blaubart, düsterer Schlossherr mit faszinierender Wirkung auf das weibliche Geschlecht, überraschte einst seine Frau in den Armen eines Freundes. Fünf Ehefrauen hat Blaubart seitdem ermordet. Ihre Köpfe ruhen in einem Kellergewölbe der Burg. Auch Judith setzt Blaubart einem makabren Vertrauenstest aus: Er untersagt ihr bei Lebensgefahr, die Tür zu einer verbotenen Kammer zu öffnen. Doch sie widersteht der Versuchung nicht und entdeckt sein grausames Geheimnis. Weltberühmt und gleichzeitig unbekannt zu sein, ist das Schicksal des Komponisten Emil Nikolaus von Reznicek (1860–1945), der zu Lebzeiten in eine Reihe mit Richard Strauss und Hans Pfitzner gestellt wurde und dessen Name heute für ein einziges – das berühmteste – seiner Werke steht, die Ouvertüre zu seiner Oper Donna Diana. In seinem 1920 uraufgeführten «Ritter Blaubart», der kurze Zeit später an der Berliner Lindenoper zum Publikumsrenner wurde, gelang Reznicek eine atmosphärisch dichte und dunkel-sinnliche Deutung des bekannten Mythos.
Musikalische Leitung: Giorgio Paronuzzi
Regie: Manfred Weiß
Bühnenbild: Marion Menziger
Kostüme: Marianna Meyer
Konzept, Dramaturgie: Christine Fischer
Studierende der Schola Cantorum Basiliensis
Veranstalter: Schola Cantorum Basiliensis - Hochschule für Alte Musik
Spielort: Sichtbar/Blinde Kuh
Die renommierte Musikerin Francesca Caccini wirkte als Sängerin, Ensembleleiterin und Komponistin hauptsächlich in Florenz. Sie erhielt ihre Ausbildung bei ihrem Vater Giuzlio Caccini. Der Auftrag zur Komposition von La liberazione kam ihr während der einzigen Phase weiblicher Herrschaft am Medici-Hof zu. Erzherzogin Maria Magdalena von Österreich (1587-1631) regierte von 1621-1628 gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter Cristina di Lorena (1565-1636) – vom Tod ihres Mannes Cosimo II. bis zur Volljährigkeit ihres ältesten Sohnes, des späteren Ferdinando II. La liberazione kann als Kulminationspunkt von Maria Magdalenas Bestrebungen zur Zurschaustellung weiblicher Regierungsfähigkeit angesehen werden, auch da die Uraufführung am 2. Februar 1625 in ihrem neu renovierten Witwensitz, der Villa Poggio Imperiale stattfand. Sie stimmte die Baumassnahmen und Bildprogramme dieses Gabäudes auch auf ihre politischen Anliegen ab. Aber nicht nur der Ort der Aufführung, sondern auch die Handlung und Musikalisierung von La liberazione greifen die aktuelle Gechlechterthematik des höfischen Umfeldes auf, in dem das Werk entstand: Ariosts Orlando furioso folgend, stellt die Handlung einen Mann, den Krieger Ruggiero, als Spielball zwischen zwei Frauengestalten dar: Die eine, die böse Zauberin Alcina, hält ihn auf ihrer Insel mit Verführungskünsten gefangen, indem sie sich mithilfe ihrer übernatürlichen Kräfte seinen Vorstellungen entsprechend äusserlich formt. Melissa, die gute Zauberin, erlöst Ruggiero aus dieser Verzauberung, indem sie ihm als Mann mit vernunftbetonter Argumentation gegenübertritt. Somit kann Ruggiero zu seiner wartenden Verlobten Bradamante zurueckkehren.
Die Tradition der KOOP-Produktionen zwischen Semperoper Dresden, Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und Hochschule für Bildende Künste Dresden, die vor einigen Jahren im Rahmen von KlangNetz Dresden begründet wurde, wird mit der «Reihe Y» und dem Projekt «Zangezi» fortgeführt. Velimir Chlebnikov (1885-1922) war einer der großen Köpfe des russischen Futurismus zu Beginn des 20.
Jahrhunderts. Sein utopisches Denken umfasste eine universale Sternensprache, mathematische Formeln, mit denen man die Kriege der Menschheitsgeschichte errechnen und damit angeblich vorhersehbar machen konnte, sowie sinnig bis unsinnig tiefsinnige Poesie über Götter, Vögel und seine Heimat Russland – dies alles im unerschütterlichen Glaube an eine von Poetik und Ästhetik geprägte Zukunft des Menschen. Der russische Futurismus verstand sich als eine Gesellschaftsbewegung, die – ausgehend von Kulturarbeit – alte Grenzen überschreiten und neue Bereiche der Produktivität erschließen wollte. So bietet auch heute noch der «Zangezi»-Stoff für junge Künstler eine reizvolle Grundlage, um Wechselwirkungen von Komposition, bildnerischen Künsten und Sprachkunst auszutesten.
Labortheater der Hochschule für Bildende Künste Dresden
Musiktheaterprojekt nach Texten von Velimir Chlebnikov Kompositionen von Studierenden der Klasse von Prof. Manos Tsangaris Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden
Ausstattung von Studierenden der Bühnenbildklasse der Hochschule für Bildende Kunst Dresden
Der Schafhirt Simplicissimus, der «Allereinfältigste», flüchtet vor den Gräueltaten des Krieges zu einem Einsiedler. Nach dessen Tod gelangt er zum Gouverneur, der Gefallen an dem Burschen findet, da er immer naiv die Wahrheit sagt. Als Hofnarr nennt Simplicissimus zur Ergötzung und Erheiterung der reichen Gesellschaft deren Untaten beim Namen, bis hier in einem Rachefeldzug der Tod um sich schlägt und er alleine zurück bleibt. Als einen Komponisten, der «Bekenntnis ablegen» will, hat sich Karl Amadeus Hartmann einst bezeichnet. Mit der Kammeroper «Simplicius Simplicissimus» schuf er, dessen Werke von den Nationalsozialisten als «entartet» unterdrückt wurden, ein zeitloses Plädoyer gegen Gewalt und Schrecken. In dem als Vorlage dienenden Roman «Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch» aus dem Jahre 1669 verarbeitete Jakob Christoffel von Grimmelshausen das deutsche Trauma des 17. Jahrhunderts: den Dreißigjährigen Krieg. Mitte der 1930er Jahre, vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs sowie in Vorahnung der kommenden menschenverachtenden Gewalt, entdeckte Hartmann die aktuelle Brisanz dieses Stoffes und zugleich seine allegorische Zeitlosigkeit. 1949, nach der Uraufführung in Köln sowie ein Jahr vor der Dresdner Erstaufführung, schrieb die «Welt»: «Hartmanns Musik trommelt für die Ideale der Freiheit und sozialen Gerechtigkeit, sie singt wie mit Engelszungen von Güte und von Menschlichkeit.»
Musikalische Leitung: Erik Nielsen
Inszenierung: Manfred Weiß
Buhnenbild & Kostume: Okarina Peter, Timo Dentler
Chor: Christof Bauer
Dramaturgie: Nora Schmid
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden
Simplicius Simplicissimus: Valda Wilson
Einsiedler: Timothy Oliver
Gouverneur: Tom Martinsen
Landsknecht: Allen Boxer
Hauptmann, Bauer: Matthias Henneberg
Dame: Lina Lindheimer
Musikalische Leitung: Laura Poe
Inszenierung: Manfred Weiß
Dramaturgie: Stefan Ulrich
Dramaturgie: Cecilia Zacconi
Bühnenbild und Kostüme: Ilona Lenk
Elisabeth (Dido): Stephanie Atanasov
Meredith (1. Hexe, Frau): Susann Vent
Linda (Belinda): Romy Petrick
Anne (Aeneas): Dana Marbach
Judith (2. Hexe, Geist, Seemann): Valda Wilson
Helen (Zauberin): Karen Bandelow
1. Violine: Anna Fritzsch
2. Violine: Zsofia Posselt
Viola: Christina Kerscher
Violoncello: Constance Ricard
Musikalische Leitung: Johannes Wulff-Woesten
Bühnenbild: Arne Walther
Kostüme: Frauke Schernau
Dramaturgie: Sophie Becker
Es spielen: Nadja Mchantaf, Matthias Henneberg und Tom Quaas
Weitere Vorstellungstermine finden Sie im Kalender/Termine.
Jerry: Jerry Jan Krauter
Peter: Manfred Weiß
Regie und Ausstattung: Siegfried Bühr
Aufführungsrechte: S.Fischer Verlag Frankfurt
Fotos: Nik Schölzel
Edward Albee, Autor des modernen Klassikers «Wer hat Angst vor Virginia Woolf?», schrieb sein erstes Stück, «Die Zoogeschichte» 1958 in einem wie er selbst sagt “dreiwöchigen Rausch”. Nachdem es von verschiedenen amerikanischen Bühnen zunächst abgelehnt wurde, kam es 1959 im Berliner Schiller Theater zur Uraufführung und hat seither zahllose Inszenierungen erlebt.
Die witzig beginnende Begegnung zweier Menschen im New Yorker Central Park wird zur immer dramatischeren Auseinandersetzung über grundsätzliche Fragen menschlicher Kommunikation. “Wenn wir in der Lage sind, uns so mißzuverstehen, warum haben wir dann das Wort ‘Liebe’ überhaupt erfunden?”, fragt Jerry sein Gegenüber Peter. Der muß die Antwort schuldig bleiben.
Der Einakter ist eine rhetorisch und dramaturgisch brilliantes und menschlisch einfühlsames Drama von zeitloser Aktualität.
Alle zwei bis vier Jahre wird die Abseitsfalle, versuchsweise mithilfe von Bierdeckeln, Aschenbechern und Zigarettenschachteln, Generationen von Fußball-Laien erklärt. Wo genau ein Spieler zu welchem Zeitpunkt stehen darf, an dieser Frage sind schon Dates verunglückt, Beziehungen gescheitert, Freundschaften zerbrochen. Das große dramatische - und komische - Potential der ganzen Welt des Fußballs wird von den Schauspielern, Sängern und Tänzern des Theaters Augsburg ausgelotet, wenn sich die Freilichtbühne am Roten Tor in eine Fankurve mit Stadionatmosphäre verwandelt. Auch das Theater Augsburg sagt dem Klischee, Frauen verstünden nichts von Fußball, den Kampf an. Dabei werden neben den Geschichten über Platzverweise auf dem Beziehungsspielfeld auch die Nationen, die im FIFA Frauen-WM-Stadion gegeneinander antreten werden, musikalisch mit eingebunden. Nach dem großen Erfolg von Die Comedian Harmonists steht diesen Sommer eine neue, eigens entwickelte musikalisch-szenische Revue auf dem Programm, die mit spielerischer Leichtigkeit und Eleganz Steilpässe von Slam-Poetry zum Fanschlager, vom Opernzitat bis zum Popsong vorlegen wird: Anpfiff!
Inszenierung: Marcel Keller
Bühnenbild: Marcel Keller
Konzept und Dramaturgie: Manfred Weiß
Wie soll man leben? Jedermann hat Geld und weiß es auszugeben. Großzügig gönnt er sich alle Genüsse, die das Leben feiern. Gott aber sieht herab und will an Herrn Jedermann ein Exempel statuieren, um seine Macht auf Erden zu stärken. Er schließt mit dem Tod einen Pakt, der Jedermann – mitten im Leben stehend – vor das göttliche Gericht holen soll. Während des prunkvollen Trubels eines Festmahls, die Warnungen der Mutter verdrängend, Bitten der Armen und Geplagten von sich abschüttelnd, plagen Jedermann plötzlich beklemmende Visionen des Todes. Er hört seinen Namen und der Sensenmann erscheint. In banger Ahnung, dass sein Lebenswandel bestraft wird, erbittet Jedermann sich eine Stunde, einen guten Freund zu finden, der mit ihm zur Verhandlung schreitet. Weder Mensch, Geld, noch die allegorischen Figuren Gute Werke und Glaube sind bereit und in der Lage dazu. Jedermann muss handeln. Das mittelalterliche Motiv Hofmannsthals, bekannt über Salzburgs Grenzen hinaus, wird gerade unter freiem Himmel zu einem sinnlich-opulenten Schauspiel.
Inszenierung: Manfred Weiß
Ausstattung: Barbara Fumian
Regie: Manfred Weiss
Musikalische Leitung: Francesco Pedrini
Kostüm: Silvana Arnold
Licht: Cornelius Hunziker
Choreographie, Tanzkostüme: Barbara Leitherer
Konzeption, Dramaturgie: Christine Fischer
Einstudierung Harmoniemusik: Pierre-André Taillard
Regieassistenz: Anika Rutkofsky
Kostümassistenz: Ladina Jäckle
Schauspiel, Oper, Tanz, Konzert – nahezu alle theatralen und musikalischen Formen wurden im 17. und 18. Jahrhundert bei Hofe genutzt, um Besitz zu ergreifen: Besitz von den Orten, an denen sie aufgeführt wurden. Neue Gärten, Säle, Gebäude wurden über das theatrale Bespielen in den Herrschaftsbereich eingegliedert und vorgestellt. In barocker Tradition machen sich die Studierenden der SCB den neuen Ort ihrer Bücher, Noten und Tonträger, die Vera Oeri-Bibliothek, mit Musik, Tanz und Theater zueigen. Sie wecken die sonst im Labyrinth der Gänge, Regale und gegenseitigen Bezugnahmen verborgenen Klänge. Die zahlreichen Aufführungsorte wollen dabei vom Publikum selbst erschlossen, selbst erlaufen sein. Doch klare, zielgerichtete Wege sind selten und immer wieder neu zu überdenken: Mancher vielversprechend scheinende Verweis führt ins Leere, mancher Weg wird zur äusserlichen Wiederholung oder zum inhaltlichen Stillstand – wie auch bei Prozessen der Musik und ihrer Wissenschaft. Die verschlungenen Wege und die Vielfalt ihrer Sinneseindrücke erwecken eine eigene Sinngebung zum Leben, die jede KlangwandlerIn letztlich anders erlebt.
Es erklingt Musik von: Francesco Cavalli, Antonio Cesti, Girolamo Fresco baldi, Georg Friedrich Händel, Nicolò Jommelli, Johann Erasmus Kindermann, Antonio Lotti, Marin Marais, Claudio Monteverdi, Wolfgang Amadé Mozart, Antonio Salieri, Antonio Sartorio, Alessandro Scarlatti, Agostino Steffani, Georg Philipp Telemann
Es wirken mit: Lia Andres, Claudia Avila, David Bergmüller, Leandro Bermúdez Lafont, Sara Bino, Ziv Braha, Nadja Camichel, Sam Chapman, Monika Ecker, Salome Garate, Gabriel Jublin, Ozan Karagöz, Julie Kihm, Michael Lang, Matthew Lonson, Rahel Maas, Sebast ián Mariño, Angelica Monje, Sharon Prushansky, Diego Rivera, Jule Rosner, Corinne Sattler, Fran cesco Spendolini, Tomohiro Sugimura, Marie-Odile Vigreux, Maria Weber, Boris Winter, Julian Zimmermann u.a.
Regie: Manfred Weiss
Konzeption: Christine Fischer
Kostüme: Silvana Arnold
Korrepetition: Francesco Pedrini
Wohl kaum ein Sujet wirkt aus heutiger Sicht im barocken Musiktheater so unkonventionell wie die Darstellung von Geschlecht: Man trifft auf Verkleidungen über die gender-Grenzen hinweg, auf Männer mit Frauenstimmen (manchmal auch umgekehrt), auf kriegerische Frauen und liebebedürftige Männer, manchmal dargestellt von Kastraten mit ihren genre- aber nicht geschlechtsspezifischen stimmlichen und körperlichen Merkmalen. Mit der Einstudierung einer Folge von Opernszenen des 16. und 17. Jahrhunderts soll den heutigen Möglichkeiten einer szenischen Umsetzung der flexiblen Geschlechtergrenzen von damals nachgespürt werden.
Württembergische Landesbühne Esslingen, 2009
Inszenierung: Manfred Weiß
Musikalische Leitung: Robin Engelen
Ausstattung: Barbara Fumian
Es spielen: Edit Faludi, Mirella Hagen, Sarah Sun, Guillermo Anzerona, Steffen Fichtner, Martin Nagy, Ensemble ascolta
Fotos: Andreas Zanner
Prinzessin Ulla kann nicht lachen. Weder die Spaßmacher noch klingende Geschichten oder tanzende Bären können ihr ein Lächeln entlocken. Da hört sie unter ihrem Fenster den Sänger Seppe. Der erzählt ihr, dass er auf dem Weg nach Blaubeuren ist, zum Blautopf, in dem einst die schöne Lau gelebt hat, die erst glücklich wurde, als sie fünf Mal von Herzen gelacht hatte. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise. Sie rudern über den Neckar, übernachten im Freien, wandern über die Alb. Schließlich erreichen sie den Blautopf. Da die schöne Lau nicht zu sehen ist, wird Ulla wütend. Plötzlich zieht eine unsichtbare Kraft die Prinzessin ins Wasser. Als sie wieder auftaucht, schweigt sie. Im Traum erscheint ihr die schöne Lau. Beim Erwachen ist ihr, als hätte sie gelacht. Doch nun ist Seppe verschwunden. Ulla sucht ihn. Ob sie am Ende auch von Herzen lachen kann?
Auf der Grundlage von Eduard Mörikes Erzählung von der «Schönen Lau» aus dem «Stuttgarter Hutzelmännlein» entstand eine moderne Märchenoper, phantastisch-bunt, spielerisch und weise: Sie handelt vom Glück, das sich uns jeden Tag unverhofft und leise zeigen kann, solange wir die Neugier und Offenheit Neues zu entdecken nicht verlieren. Dann wird unser Mut wundervoll belohnt: mit einem herzlichen Lachen.
Ein Auftragswerk der WLB in Kooperation mit Musik der Jahrhunderte/Netzwerk Süd und indieOper e. V..
Schola Cantorum Basilensis, 2009
Musikalische Leitung: Andrea Marcon / Johannes Keller
Bühnenbild: Marion Menziger
Kostüme: Judith Pfeifer
Fotos: Susanna Drescher
Theater Augsburg, 2009
Musikalische Leitung: John Kevin Edusei
Bühnenbild: Okarina Peter / Timo Dentler
Kostüme: Birgitta Lohrer-Horres
Fotos: Nik Schölzel
Theater Augsburg, 2008
Bühnenbild und Kostüme: Okarina Peter und Timo Dentler
Fotos: Nik Schölzel
Jubiläumsproduktion zum 150. Bestehen der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
Wilhelma Theater Stuttgart, 2007
Musikalische Leitung: Robin Engelen
Bühnenbild und Kostüme: Kersten Paulsen
Fotos: Monika Brückner
Uraufführung
Freilichtspiele Schwäbisch Hall, 2006
Bühnenbild und Kostüme: Birgitta Lohrer-Horres
Fotos: Jürgen Weller
Freilichtspiele Schwäbisch Hall, 2005
Bühne: Timo Dentler
Kostüme: Ilona Lenk
Fotos: Jürgen Weller
New Israeli Opera Tel Aviv, 2005
Musikalische Leitung: Wolfgang Heinz
Bühnenbild und Kostüme: Ilona Lenk
Fotos: Hanoch Grizitsky
Staatsoper Stuttgart, 2005
Musikalische Leitung: Wolfgang Heinz
Bühnenbild und Kostüme: Okarina Peter und Timo Dentler
Choreographie: Nina Kurzeja
Fotos: Nik Schölzel
Staatsoper Stuttgart, 2004
Musikalische Leitung: Wolfgang Heinz
Bühnenbild und Kostüme: Okarina Peter und Timo Dentler
Choreographie: Nina Kurzeja
Fotos: Nik Schölzel
Schloßfestspiele Weikersheim, 2005
Freilichtspiele Schwäbisch Hall, 2004
UA: Nationaltheater Mannheim, 2003
Theater Biel/Solothurn, 2002
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, 2001
Städt. Bühnen Bielefeld, 2001
Theater Biel/Solothurn, 2001
Theater Biel/Solothurn, 2000
Nationaltheater Mannheim, 2000
Nationaltheater Mannheim, 1998
Staatsschauspiel Hannover, 1997
Bühnen der Stadt Köln, 1998
Staatsschauspiel Hannover, 1994 Theater der Stadt Erfurt, 1994 Staatstheater Braunschweig, 1993 Bühnen der Stadt Gera, 1992 Theater Dortmund, 1992 Schauspielhaus Bochum, 1991 Nationaltheater Mannheim, 1990 /Thomas Brasch Nationaltheater Mannheim, 1990 Städtische Bühnen Freiburg, 1986Edward Bond
September (UA)
Michael Frayn
Der nackte Wahnsinn
Carl Sternheim
Bürger Schippel
Eugene Labiche
Der glückliche Dritte
Ulrich Zaum
Tür und Tor (UA)
Dario Fo
Die Tigergeschichte
Edward Albee
Die Zoogeschichte
J.W. v. Goethe
Der Bürgergeneral
Vorspiel im Himmel(UA)
Velimir Chelbnikov
Zangezi